Heimat der Legenden

Willkommen in der Heimat der Legenden

Legendär! Das sind sie definitiv: das Lauberhorn und seine Pisten. Und dann, immer im Januar, vereinen sie sich zur längsten Abfahrt der Welt. Und zu diesem einen Slalom, voller Klippen und Übergänge, der den Fahrern alles abverlangt. Die Lauberhornrennen versprechen Spektakel, grosses Kino und ein Skifest der Superlative. Ein Versprechen, das sie seit bald hundert Jahren zuverlässig einhalten. Zumindest fast zuverlässig. Denn manchmal, selten nur, funkt eine ausser Rand und Band geratene Schneewolke (oder war‘s nöime ein Käfer?) dazwischen. Daneben aber, meist ganz unbemerkt, sind die «Horerennen» die Geburtsstätte der Legenden unserer Zeit. Du findest, das klingt jetzt etwas übertrieben? Tolle Skirennen okay, aber Geburtsstätte von Legenden?

Ja, aber Hand aufs Herz: Woran denkst du jetzt? Ich meine gerade jetzt, wenn ich dir die Worte «Lauberhorn» und «Legende» zuflüstere? Ist da schwarze Nacht oder kommt dir spontan ein Gedanke in den Sinn? Ein Gedanke mit Name Beat Feuz oder Franz Klammer vielleicht? Kribbelt es im Bauch, bei Erinnerungen an haarsträubende Schrägsprünge am Hundschopf? Schüttelst du noch immer ungläubig den Kopf, beim Film, wie Alexander Aamodt Kilde in horrendem Tempo einen Anstemmschwung im Kernen-S auspackt? Oder keimt gar leise Verzweiflung auf, angesichts der als Drohung zu verstehenden Wetterkapriole namens Guggiföhn? 

Voilà! Und schon sind wir mittendrin! Angekommen in der Heimat der Legenden. Genau hier, auf dieser Seite, in diesem Blog, entführen wir dich in loser Folge in die Welt der Legenden am Lauberhorn. Wir? Ach ja, genau. Das müsstest du noch wissen. Wir: Doris Büchel und Irene Graf. Das sind zwei Frauen mit Liebe zum Schnee und zum Skirennsport, mit hartnäckigem Gwunger und einem Flair fürs Geschichtenerzählen. Und Legenden, soviel ist klar, entstehen aus Geschichten. Sie beginnen mit Erzählungen über herausragende Menschen, über bewundernswerte Leistungen und unglaubliche Ereignisse. Es sind Geschichten von Helden und Heldinnen. Nicht immer nur von gross gefeierten, manchmal auch über solche, die leise und im Stillen wirken. Geschichten, die unsere Herzen berühren und deshalb immer und immer wieder erzählt werden wollen. Manchmal wachsen sie mit der Zeit über sich hinaus und werden grösser, als sie in Wirklichkeit sind. Aber eines haben alle Legenden gemeinsam: Sie tragen stets Wahrheit im Kern.

Dem gehen wir auf den Grund. Für dich stöbern wir all die legendären Begebenheiten auf, die sich rund um die «Horerennen» ranken. Wir polieren sie auf Hochglanz, wie das Zinnkännchen, das jeweils mit dem Sieger um die Wette glänzt. Fast sicher kratzen hier und dort ein kleines bisschen am Lack und entdecken im besten Fall sogar die eine Schneeflocke, wegen der ein ganzes Rennen ins nächste Tal verlegt werden musste. Wir vermuten, dass der Schatz an Legenden, den es da zu heben gilt, von unermesslichem Reichtum ist.

Den Anfang macht Doris Büchel im nächsten Blog. Sei also dabei, wenn sie ihre schreibende Schaufel auspackt. Und so viel sei heute schon verraten: Sie begibt sich auf Spurensuche am legendären Hundschopf. Unter anderem erfährst du, woher der Begriff wirklich stammt. Was denkst du? Hunds-Chopf oder Hund-Schopf?

Stay tuned!

 

Text: Irene Graf, Schriftstellerin, Kolumnistin, Adelboden